Die NS-»Ordensburg« Vogelsang in der Eifel ist ein Beispiel dafür, vor welche Herausforderungen uns eine sinnvolle Nachnutzung historisch kontaminierter Orte stellt. Der »Internationale Platz« Vogelsang entschied sich für eine aktive Auseinandersetzung mit den baulichen Hinterlassenschaften der Nazis, um auch gegenwärtige Angriffe auf Toleranz und Demokratie zu entlarven
Die wuchtigen Gebäude durchbrechen die Idylle der Landschaft. Mit fast hundert Hektar bebauter Fläche gilt die »Ordensburg« Vogelsang nach den Parteitagsbauten in Nürnberg als größte bauliche Hinterlassenschaft der Nationalsozialisten in Deutschland. In den 1930er-Jahren war die »Ordensburg« eine Kaderschmiede der NSDAP. Dort wurde das Personal für die mittlere Führungsebene der Partei ausgebildet. Die Bezeichnung »Ordensburg« ist irreführend. Die Nazis widmeten keineswegs eine bestehende Burg für ihre Zwecke um. Sie stampften vielmehr den Monumentalbau selbst aus dem Boden und versuchten, einen Bezug zum mittelalterlichen Ritterorden und dem Deutschen Orden herzustellen. Dabei trieben sie sowohl pseudoreligiöse Ideen an als auch ihr Anspruch auf »Eroberung von Lebensraum im Osten«. Die Schüler nannten sich »Ordensjunker«...
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