Als wäre die Welt geschrumpft auf die Größe eines Dorfplatzes. Kleiner als ein Viertelfußballfeld, zwei Palmen, ein Dutzend Tische, eine Pergola, fünf Schilfschirme, eine Bar mit Saloonterrasse. Hinten sitzen italienische Männer, trinken Bier aus der Flasche und spielen Karten. Vorn über den Platz läuft ein großes schönes Mädchen. Sie kommt aus Nigeria, trägt ein schmales kurzes Glitzerkleid und den Kopf mit dem straff nach hinten gekämmten Haar sehr aufrecht. Sie schreitet, als ginge sie über einen Laufsteg in Paris und nicht über das holprige Pflaster eines winzigen kalabrischen Dorfes hoch über einer von der Hitze ermatteten Landschaft. Ihr entgegen kommt eine Frau aus Somalia in bodenlangem Kleid mit buntem Kopftuch, auf ihrem Rücken schläft ein Säugling. Zwei Mädchen aus Syrien und Pakistan fegen zwischen Tischen hindurch, an denen junge Männer aus Äthiopien mit abenteuerlichen Frisuren sitzen. Neben ihnen ein paar Spanier. Ein Kurde schwatzt vor der Bar in selbstverständlichem Italienisch mit einem Kalabresen. Eine feine weißhaarige Dame aus einer der angesehensten Familien Mailands geht von Tisch zu Tisch, sie kennt jeden hier...
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