Heimat, das klingt nach Sonntagsbraten, Kinderzimmer, Waldspaziergang, für viele auch nach Heino und Kitschfilmen. Heimat klingt aber auch nach Populismus und wütenden Demonstranten, es klingt nach AfD. Neuerdings aber soll Heimat auf der politischen Landkarte wieder in der Mitte liegen. Bei der CDU. Im Herzen der Sozialdemokratie. Sogar die Grünen wollen Heimatpartei werden. Es darf aber auch nicht sein, dass man das Wort nur als Etikett auf eine Politik klebt, die man eh schon immer gemacht hat: Den Grünen wird sie Synonym für Umweltschutz und Energiewende. Den Sozialdemokraten wird sie ein Ausdruck der sozialen Gerechtigkeit. Den CDU/CSUlern wird sie zum Ausweis für ihren Konservativismus. Und die AfD zog mit Slogans wie »Unser Land, unsere Heimat« oder »Hol dir dein Land zurück« ins Parlament ein. Ähnlich arbeiten die österreichische FPÖ oder der französische Front National. Sie inszenieren Land und Volk als gefährdet – und gewinnen im durch die Flüchtlingskrise aufgeheizten Klima damit Stimmen. Das Gefühl einer flüchtigen Existenz haben auch Menschen in den Ländern, in die sich Flüchtlinge flüchten – und so erleben viele Menschen selbst in wohlgefügten Gesellschaften wie in Deutschland oder Österreich die Flüchtlinge als Boten eines Unglücks, das auch ihnen selbst auflauert. Also wehren sie sich gegen die Fremden, um ihnen nicht gleich zu werden. Das ist der Boden, auf dem wieder die alten Wahnideen wachsen, der Nationalismus und der Rassismus...
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