Die ersten vereinsähnlichen Zusammenschlüsse sind die Handelszünfte und Kaufmannsgilden des Mittelalters, die nicht nur die Berufsinteressen vertraten, sondern in manchen Fällen auch Gemeinschaft pflegten, wie zum Beispiel Musikgilden der Meistersinger. Der erste Verein, der je Erwähnung findet, ist 1413 von Tempelherren ins Leben gerufen worden und widmete sich Gemeinschaftsaufgaben für wohltätige Zwecke. Die Bezeichnung Verein gab es damals allerdings noch nicht. Eine nähere Verwandtschaft zu den heutigen Vereinen hatten die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts, die Zusammenschlüsse der englischen Oberschicht im 18. Jahrhundert (Gentlemen’s clubs), die Freimaurerlogen, die literarischen Gesellschaften der Aufklärung oder die politischen Klubs während der Französischen Revolution. Im 18. Jahrhundert entstanden außerdem die sogenannten Lesegesellschaften. Diese Gesellschaften, die sich während des 17. und 18. Jahrhundert bildeten, gelten als Vorreiter der heutigen Vereine. Ihr Hauptziel war die Pflege von Bildung und Kultur. In den Lesegesellschaften und Sprachgesellschaften diskutierte der Adel über Tagesereignisse und politisch-philosophische Zeitprobleme. Ab dem 19. Jahrhundert spricht man von »Vereinen«...
Sie lesen die Vorschau
Sie haben diese Ausgabe gekauft oder ein digitales Abo?
Dann melden Sie sich an, um den vollständigen Artikel zu lesen.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe {ausgabe}.


