Um die Betriebe in den Stadtteilen nachhaltig zu stützen, muss die Förderpolitik reformiert werden.
In den letzten Jahren ist die Förderung lokaler Ökonomien zu einem zentralen Baustein integrierter Stadtteilentwicklungskonzepte avanciert. Obwohl die Auseinandersetzung mit bzw. die Förderung von lokalen Ökonomien bis in die 1980er-Jahre zurückreicht, zeigt eine nähere Analyse, dass sich bis heute kein einheitliches Begriffsverständnis durchsetzen konnte und in Wissenschaft und Praxis zahlreiche unterschiedliche Interpretationen von lokaler Ökonomie koexistieren. Übereinstimmung besteht bislang allenfalls darin, dass lokale Ökonomien geographisch kleinräumig abgrenzbar sind. Ein frühes Verständnis von lokaler Ökonomie begreift diese als Versuch ökonomischer Selbsthilfe in wirtschaftlichen Krisenregionen bzw. als einen Sammelbegriff für soziale Ökonomie, Nachbarschaftsökonomie, solidarische Ökonomie und Gemeinwesenökonomie. Gerade auch in der Förderpraxis hat sich in den letzten Jahren allerdings ein alternatives, stärker ökonomisches Verständnis durchgesetzt, demzufolge der Begriff der lokalen Ökonomie (im Wesentlichen formale) Stadtteilökonomien mit primär lokaler Orientierung umfasst, also »alle Waren und Dienstleistungen produzierenden und Wohlfahrt schaffenden Aktivitäten, die in einem abgrenzbaren Teil einer Stadt überwiegend lokale Bedarfe decken oder dort einen relevanten Teil ihrer Arbeitskräfte rekrutieren«, wie bereits Thomas Rommelspacher 1997 schrieb. Dieser Logik folgend wird in der Literatur in bewusster Abgrenzung zur globalen »entankerten« Ökonomie bisweilen sowohl von der lokalen Ökonomie als auch von der lokal verankerten Ökonomie gesprochen. Wesentliche Merkmale lokaler Ökonomien sind ein hoher Anteil aus dem betreffenden Quartier stammender Beschäftigter, ein vergleichsweise hoher Anteil quartiersbezogener Zulieferbeziehungen und/oder ein hoher Anteil aus dem Quartier stammender Kunden...
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