Bereits 1983 setzen sich in dem Sammelband »Ziviler Ungehorsam im Rechtsstaat« prominente Autoren wie Jürgen Habermas mit dem politischen Konflikt um die geplante Stationierung der Atomraketen Cruise Missiles und Pershing-II-Raketen auf deutschem Boden auseinander. Habermas’ These: »Jede rechtsstaatliche Demokratie, die ihrer selbst sicher ist, betrachtet den zivilen Ungehorsam als normalisierten, weil notwendigen Bestandteil ihrer politischen Kultur«. Die damalige Protestbewegung, so Habermas, gebe – im Vergleich mit der 68er-Studentenbewegung – erstmals »die Chance, auch in Deutschland zivilen Ungehorsam als Element einer reifen politischen Kultur begreiflich zu machen.« Voraussetzung sei, dass der zivile Ungehorsam »nur unter der Bedingung eines im ganzen intakten Rechtsstaates« eintrete. Im Unterschied zum Resistance-Kämpfer erkenne der Regelverletzer die demokratische Legalität der bestehenden Ordnung an...
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